Dialogliste Prinz Aberjaja, Film 2015

PRINZESSIN:
Mein Aberjaja, bleib doch da!
Wie konnte ich dich nicht erkennen?
Ich will mich nicht mehr von dir trennen!
Du bist der Mann, dem ich mein Herz versprach!

PRINZESSIN: Für wen sind die Rosen? Für die Prinzessin?

PRINZ: Aber ja.

PRINZESSIN:

Mein lieber blinder, stummer
Diener, sei froh, die aus dem Schlummer
Des Winters erwachende
Landschaft nicht zu sehen.
Im leichten, warmen Wehen
Des Windhauchs wiegen sich lachende
Blüten. Das weiche Moos
Lächelt glücklich verliebt.
Der weiße Vogelschwarm gibt
Dem Himmel bedingungslos
Die freudige Versprechung
Ewiger Liebe. Die Nachtigall singt
Von Liebe ohne Unterbrechung.
Auf den Hügeln schwingt
Vor verliebter Schüchternheit
Im bunten Reigen der Hain.
Kein Wesen bleibt allein
Zur Liebeszeit.
Doch mir zernagt die beißende
Kälte, das blaue Eis,
Das Herz. Und eine reißende
Flut von Schmerz brennt heiß
In meiner ständig weinenden
Seele, ich sehe der scheinenden
Sonne Licht nicht mehr,
Und ihre Strahlen sind Hiebe.
So unglücklich, so schwer
Ist meine traurige Liebe.

Doch dir vertrau ich alles an.

Ich habe dich sehr gern, und du
Mich auch, sonst hättest du den achten
Teil meines Schleiers nicht behalten.

Es kam einmal zum See ein Mann,

Der war gewiss ein Prinz. Im Nu
War ich verliebt. Die Ufer lachten
Vor Freude, die steilen Hänge hallten
Vor Glück. Ich warf ihm etwas zu,
Ein streng geheimes Liebeszeichen.
Seitdem sah ich ihn nicht mehr wieder.

PRINZ:

Und die Prinzessin senkt die Lider.
Prinz Aberjaja wölbt die Hände,
Als würde er der Liebsten ganz
Behutsam einen Glasball reichen.
Wie auf des weiten Meeres Strände
Der Wind beständig Wogen drängt,
So ist des Mädchens Gram. Es hängt
In ihrem Blick ein Tränenglanz.
Sie sagt:

PRINZESSIN:

Ja, richtig, das ist wahr!
Doch woher weißt du, dass das Zeichen
Ein kleiner runder Glasball war?
Warst du da?

PRINZ: Aberjaja, aber ja!

Und sie spricht weiter:

PRINZESSIN:

Dann der Ritter,
Der mich vorm Drachen rettete.
Er war verletzt. Ich bettete
Ihn vorsichtig auf meinem Schoß.
Er war erhaben, hell und groß.
Ich weinte im Geheimen bitter,
Ich wusste nicht mehr, wem von beiden
Nun meine junge Liebe galt.
So grausam ist das Glück und kalt.
So schnell verkehrt es sich ins Leiden.
Auch ihn sah ich seitdem nicht wieder.

PRINZ:
Und die Prinzessin senkt die Lider.
Prinz Aberjaja spitzt die Hände,
Als würde er der Liebsten ganz
Behutsam eine Rose reichen.
Wie auf des weiten Meeres Strände
Der Wind beständig Wogen drängt,
So ist des Mädchens Gram. Es hängt
In ihrem Blick ein Tränenglanz.
Sie sagt:

PRINZESSIN:

Ja, richtig, das ist wahr!
Doch woher weißt du, dass das Zeichen
Nun eine rote Rose war?
Warst du da?

PRINZ: Aberjaja, aber ja!

Und Aberjaja eilt dahin,
Eilt durch die Finsternis und bald
Sieht sie ihn fern im dunklen Wald
Als schwaches Schattenbild entschwinden.
Da kommt dem Mädchen in den Sinn,
Dass sie in Wahrheit einen Blinden
Und Stummen liebt. Dass er es war,
Der ihr am Strand des Sees ein Jahr
Zuvor so überaus gefiel,
Dass diesem Bettler sie im Spiel
Den Glasball gab, dass er es war,
Der sie vorm Drachen rettete,
Den auf dem Schoß sie bettete,
Den in der Tjost sie siegen sah.

PRINZESSIN:

Mein Aberjaja, bleib doch da!
Wie konnte ich dich nicht erkennen?
Ich will mich nicht mehr von dir trennen!
Du bist der Mann, dem ich mein Herz versprach!

PRINZ:

Das ruft dem Prinzen die Prinzessin traurig nach.

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